SeaBulls verlieren nach großem Kampf etwas zu hoch gegen den LHC Cottbus
2 min
05. Nov. 2023
Raimo Schwabe
Festtagsstimmung herrschte am vergangenen Sonnabend in der Klüschenberghalle, denn über 150 Zuschauer wollten nicht nur den Gastgeber anfeuern, sondern zugleich die ambitionierten Gäste vom Landesleistungszentrum aus Cottbus sehen. So waren die Rollen in diesem Spiel verteilt und der Ligazweite klarer Favorit. Auch körperlich hatten die Seestädter in diesem ungleichen Duell das Nachsehen, überzeugten jedoch mit kämpferischen Tugenden und konnten phasenweise ordentlich Paroli bieten.
Wie schwer es gegen die Gäste vom LHC Cottbus werden wird, sahen die vielen Zuschauer aus nah und fern schon in der Anfangsviertelstunde. Während Abwehr und Torhüter einmal mehr überzeugten, mühten sich die Seestädter im Angriff gegen die sehr präsente und robuste Gästeabwehr und taten sich äußerst schwer, Torchancen zu kreieren. Die Gäste ihrerseits zogen ein strukturiertes Angriffsspiel auf und überzeugten mit ihrer kompakten Abwehr. So sahen sich die SeaBulls nach knapp einer Viertelstunde nicht nur mit 3:7 im Hintertreffen, sondern konnten lediglich drei Tore verbuchen. Mit zunehmender Spielzeit wurde es jedoch besser. Einerseits sorgte der angeschlagene Markhoff für Widerbelebung im Plauer Angriffsspiel, andererseits wurde die Torwurfeffektivität gegen einen starken Gästetorhüter besser, auch wenn über die Außenpositionen in der gesamten ersten Spielhälfte kein Treffer erzielt wurde. So begegneten sich bis zur Halbzeit zwei Mannschaften auf Augenhöhe und über die Spielstände von 5:8, 7:9 und 9:12 wurden beim Halbzeitstand von 9:13 die Seiten gewechselt.
Der Beginn der zweiten Spielhälfte war ein Spiegelbild der ersten Halbzeit. Cottbus hatte erneut den besseren Start und sah sich beim 12:18 (40.) klar im Vorteil. Das Spiel war aus Plauer Sicht jedoch ein ganz anderes. Mit mehr Tempo, schneller Mitte und schellen Umkehrspiel, setzten die Seestädter nochmal alles auf eine Karte, um die Partie zu kippen. Lag es in den Anfangsminuten der zweite Hälfte noch an der Chancenverwertung, folgte in der nächsten Spielphase ein 5:0 Lauf des Gastgebers und spätestens als Torhüter Giede zum 15:18 Anschlusstreffer, mit einem Feldtor in das leere Tor der Gäste traf, stand die Halle Kopf und eine Spielwende lag im Bereich des Möglichen. Doch mit Geschick und Glück konterten die LHC Spieler den 17:18 Anschlusstreffer von Thieme. So verloren die ansonsten unauffällig pfeifenden Referees in dieser Crunchtime etwas den Überblick und Plau das Momentum. In dieser hektischen Phase wurden so fast alle 50:50 Aktionen gegen die SeaBulls gepfiffen und damit dem Favoriten aus Cottbus zurück in die Spur verholfen. Anbei zwei erfolgreiche Abwehraktionen, ein Konter in welchem Michel Markhoff förmlich abgeräumt wurde und zwei weitere Durchbrüche, in denen es zwingend einen Strafwurf hätte geben müssen. Die Gäste nutzten diesen Vorteil gnadenlos aus und bekamen das Spiel wieder unter Kontrolle. Vom 17:18 starteten sie ihrerseits einen 4:0 Lauf und setzten sich vorentscheidend auf 17:22 (50.) ab. Eine Auszeit auf Plauer Seite und ein nahezu kompletter Wechsel der Spieler verpuffte und bis auf die Anschlusstreffer zum 18:22 und 19:24 gelang keine erneute Spielwende. Am Ende gewann der ambitionierte Tabellenzweite vom LHC mit drei oder vier Toren zu hoch, denn der 20:27 Endstand täuscht etwas über den Spielverlauf hinweg.
Für den PSV ist die dritte Niederlage am Stück jedoch kein Beinbruch. Mit NARVA Berlin, der SG Vorpommern und dem LHC Cottbus hatte man zuletzt die drei Hochkaräter der Liga als Gegner, anbei gute Spielphasen, auf denen sich aufbauen lässt. So vielleicht schon nächsten Sonnabend, wo der PSV zu Gast beim Tabellenletzten Ribnitzer HV ist, einer keineswegs zu unterschätzenden SG aus Rostocker und Ribnitzer Spielern.
Plauer SV: Giede (Tor, 1), Rescher (Tor), Markhoff (2), L. Hofmann (3), Schwabe (2), Hartleb, Schneider, Thieme (2), Miebs, Kruse, Herrmann (1), J. Hofmann (3), Böning, Langmann (6)