SeaBulls der mJB1 trotzen Ligakrösus Füchse Berlin ein Remis ab
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26. Feb. 2023
Raimo Schwabe

Im Spiel des Jahres erwartete die mJB1 vom Plauer SV vergangenes Wochenende den verlustpunktfreien Tabellenführer Füchse Berlin in der Klüschenberghalle. Auf Grund der 17:35 Hinspielniederlage, war die Favoritenrolle eindeutig auf Seiten des ambitionierten Bundesliganachwuchs. Tabellarisch, Dritter vs. Erster, versprach die Partie in der Oberliga Ostsee-Spree jedoch Spannung. Knapp 150 Zuschauer sahen am Ende ein äußerst enges und gutklassiges B‑Jugendspiel und einen Gastgeber, der dieses Spiel nicht so schnell vergessen wird.
In einer vergleichsweise torarmen Anfangsphase tasteten sich beide Teams zunächst ab und einer 0:1 Führung der Gäste folgte in der fünften Spielminute der 1:1 Ausgleiche durch Michel Markhoff. Fortan nahmen Tempo und Intensität der Partie stetig zu. Den Plauer SeaBulls gelang es dabei eindrucksvoll, der Partie mit einer kontrollierten Spielweise ihren Stempel aufzudrücken. Ein Garant für einen offenen Schlagabtausch war darüber hinaus eine lobenswerte 6:0 Abwehr, die es der Tormaschine der Liga über weite Strecken außerordentlich schwer machte, Tore zu werfen. So waren die Gäste aus der Hauptstadt durchaus verwundbar und sahen sich bei den Zwischenständen von 7:4 und 8:5 sogar mit drei Toren Rückstand. In der Schlussphase der ersten Spielhälfte betrieb der Tabellenführer nochmal Ergebniskosmetik und spätestens beim 11:11 (20. Minute) war die Partie wieder offen, Halbzeitstand 13:12 für den Plauer SV.
In der zweiten Spielhälfte nahmen Spannung und Dramaturgie zu. Die Füchse wehrten sich gegen den drohenden Punktverlust. Die SeaBulls vom Plauer SV hielten spielerisch und kämpferisch voll dagegen. Zuschauer und Stimmung auf der Bank und auf den Rängen, trugen die Seestädter zudem durch das Spiel und ließen den Kräfteverschleiß verschmerzen. Selbst ein verworfener Strafwurf beim Zwischenstand von 16:19 (38. Minute) wurde mit Herzblut und Verstand kompensiert. Als Maximilian im Gegenzug zudem noch einen Strafwurf vereitelte und Mattis Ullrich mit einem Konter auf 17:19 verkürzte, wurde die Crunchtime eingeleitet. Hier schlug das Pendel immer mehr zu Gunsten der Heimmannschaft aus. Als der überragende Michel Markhoff den vielumjubelten Ausgleich erzielte (21:21) und Spielmacher Fynn Schabe die erste Führung nach langer Zeit warf (23:22), stand die Halle Kopf. Die Füchse wehrten sich und stellten auf eine offensive 3:3 Abwehr um. Mit hoher Laufbereitschaft, vielen Kreuzungen und zwei finalen Pässen auf Mattis Ullrich, hatte die Führung jedoch weiter Bestand (24:23, 25:24), bevor die Gäste tatsächlich durch ein umstrittenes Stürmerfoul, fernab des Spielgeschehens, nochmal in Ballbesitz kamen. Am Ende war es Maximilian Giede im Tor, der den Punkt mit einer weiteren Parade festhielt und die Stimmung in der Halle auf den Siedepunkt brachte, Endstand 25:25.
Dieses Remis, trotz Ergebnisverlauf in der Schlussphase, war aus Plauer Sicht ein Punktgewinn und wurde mit Zuschauern und Fans gebührend gefeiert. Einstellung und Moral sollten die SeaBulls vom Plauer SV auch in den verbleidenden vier Saisonspielen Auftrieb und Motivation geben, um im oberen Tabellendrittel zu verweilen und noch einige Punkte einzufahren. Das kann schon nächsten Sonnabend in einem weiteren Heimspiel angegangen werden. Mit der HSG Teltow/Ruhlsdorf ist zwar eine Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel zu Gast, die es aber auf keinen Fall zu unterschätzen gilt.
Plauer SV: Giede (Tor), Groth (Tor), Schwabe (6), Palasti (2), Ullrich (3), Stemmwedel, Markhoff (11), T. Bull, Thieme (2), Schlewinski (1), Nasan, Böning, F. Bull