SeaBulls der mJA verlieren Finale um die Landesmeisterschaft äußerst unglücklich mit 28:27 Toren
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30. Apr. 2023
Raimo Schwabe

Auf eine erfolgreiche Saison können die SeaBulls der mJA zurückschauen. Als gemeldeter Bezirksligist haben sie zunächst die Bezirksmeisterschaft gewonnen, um schließlich in der Finalrunde der Landesmeisterschaft anzutreten. Als jüngerer Jahrgang rollte die A‑Jugend die Liga, nach drei Siegen am Stück, zunächst von hinten auf. Und spätestens nach dem 39:37 Heimsieg gegen Ligaprimus HV Altentreptow, einer Spielgemeinschaft aus Neubrandenburg und Altentreptow, sahen sich Mannschaft sowie Trainer- und Betreuerstab plötzlich in der Situation, die Landesmeisterschaft und damit das Double zu gewinnen. Lange hatte man im Plauer Lager nicht wirklich darüber gesprochen.
So fuhr die Mannschaft hoffnungsvoll nach Altentreptow und bot dem Favoriten mehr als Paroli. Kämpferisch und taktisch gut eingestellt, begegnete man der Durchschlagskraft des Gegners erneut mit einer offensiven Abwehrformation, die auch sofort Wirkung zeigte. Einem guten Start, mit einer 1:3 Führung, folgte ein Spiel auf Augenhöhe. Der Gastgeber kreierte seine Torchancen durch viele Einzelaktionen seiner Haupttorschützen, Plau versuchte spielerische Akzente zu setzen. Über die Spielstände von 4:4, 6:6 und 10:10 entwickelte sich eine spannende und intensive Partie und keine der Mannschaften konnte sich über die gesamte Spielzeit mit mehr als zwei Toren absetzen. Bei den Zwischenständen von 10:12, 11:13 und 12:14 hatten die SeaBulls dafür mehrfach die Chance. Doch einerseits gab der Unparteiische, zum Unmut der Gäste, den Treffer von Palasti wegen eines vermeintlichen Übertritts nicht, andererseits war die Torwurfeffektivität von den Außenpositionen nicht gut genug, Halbzeitstand 15:15.
In Halbzeit zwei spitzten sich Dramaturgie, Spannung und auch Härte zu. Eine 17:15 Führung des Gastgebers drehten die Seestädter mit einem 3:0 Lauf (17:18), um weiter im Spiel zu bleiben. Mit großem kämpferischem Einsatz kaschierten sie als jüngerer Jahrgang den Altersunterschied, sahen sich bei vielen Angriffssituationen jedoch zu harten Attacken des Gegners ausgesetzt. Einer dieser vielen Zweikämpfe hätte nach einem brutalen Gesichtstreffer gegen J. Hofmann zwingend die Rote Karte zur Folge haben müssen. Doch einem Ungleichgewicht von Zeitstrafen bis zur 50. Minute, Plau hatte bis dahin drei und der Gastgeber nur zwei, folgte dafür nur eine Zeitstrafe. In der Crunchtime des Spieles verließ die Seestädter Fortuna. Erst konnten sie ein doppeltes Überzahlspiel lediglich zur 24:25 Führung nutzen (54. Minute), anbei zwei technische Fehler im schnellen Umkehrspiel, dann wurden gleich drei gute Torchancen Beute des starken Gastgebertorhüters. Am Ende war es eine äußerst bittere und unglückliche 28:27 Auswärtsniederlage und anstatt sich bei einem Sieg über den Titel, bei einem Remis über die Vizemeisterschaft zu freuen, müssen sich die Seestädter nun mit Platz vier im Land begnügen.
Nichts desto trotzt zollten Trainer- und Betreuerstab der Mannschaft Respekt und Anerkennung für die starke Saisonleistung. Diesen hat man in der Spielzeit 2022/2023 vom Verband vermisst. Unrühmlicher Faktor und Kritikpunkt für das Finalspiel war die Ansetzung nur eines Schiedsrichters. Viele strittige Entscheidungen begleiteten die Partie über die gesamte Zeit. Durch die offensive Spielweise der Seestädter musste der Schiedsrichter mitunter Entscheidungen weit ab vom Geschehen treffen bzw. vermuten. Die gesamte Organisation des Spielbetriebes der mJA war aus Sicht aller A‑Jugendmannschaften des HVMV äußerst unbefriedigend. So kam ein ursprünglich angedachtes Final Four nicht zustande. Nach dem kurzfristigen Rückzug einiger Mannschaften zu Saisonbeginn, hat es der Verband nicht geschafft, angemessen zu reagieren, um einen regelmäßigen Spielbetrieb zu organisieren. Glückwunsche gehen an den Landesmeister zum HV Altentreptow, an den Silbermedaillengewinner Bad Doberaner SV und zum PSV Neustrelitz für den dritten Platz.
O.g. Gründe und der sportliche Anreiz, haben Mannschaft und Trainerstab vom Plauer SV veranlasst, an den Qualifikationsturnieren zum Aufstieg in die Oberliga Ostsee-Spree in der Altersklasse mJA teilzunehmen. Zunächst wird Anfang Juni ein regionales Turnier mit Mannschaften aus MV stattfinden. Danach werden in einem weiteren Turnier Ende Juni, gegen Mannschaften aus Berlin und Brandenburg, die Plätze für die OOS ausgespielt.
Plauer SV mJA: Dennis Rescher (Tor), Maximilian Giede (Tor), Hennes Grabow (Tor), Lucas Schneider, Henning Tast, Marlin Weinelt (2), Yannick Herrmann, Felix Langmann, Lennard Hofmann (7), Jannes Hofmann (5), Pepe Hartleb (1), Jakob Kruse (2), Maurice Karst, Fynn Schwabe (4), Michel Markhoff (6), Joshua Palasti