SeaBulls der mJA schaffen Aufstieg in die Oberliga Ostsee-Spree
4 min
26. Juni 2023
Raimo Schwabe

Einen historischen Aufstieg schaffen einmal mehr die SeaBulls der mJA vom Plauer SV. Nachdem das Gros der Jungs altersbedingt zumindest ein Jahr, einige Spieler sogar schon zwei Jahre mit der B‑Jugend in der zweithöchsten Jugendliga, Oberliga Ostsee-Spree, auf die Jagd nach Tore und Punkte gegangen sind, verfolgten Mannschaft sowie der Trainer- und Betreuerstab das gleiche Ziel für die Saison 2023/2024, jetzt aber eine Altersklasse höher. Der Weg dorthin war ein hartes Stück Arbeit, inbegriffen sieben Spiele gegen ambitionierte Mannschaften aus MV und Berlin.
Die erste Etappe meisterten die Seestädter bereits Anfang Juni in der heimischen Klüschenberghalle mit Bravour. In der Verbandsqualifikation belegten sie mit drei klaren Siegen einen souveränen ersten Platz und schufen sich damit eine gute Ausgangsposition für die finale Qualifikation Ende Juni in Stralsund.
Diese Qualifikation hatte es so richtig in sich. Einerseits wurden die Karten neu gemischt, andererseits erstreckte sich das Turnier über zwei Tage und in den vier Spielen wurde den Spielern physisch und psychisch alles abverlangt. In zwei Dreiergruppen aufgeteilt, mussten die PSV-Jungs am ersten Spieltag gegen Gastgeber Stralsunder HV und den VfL Spandau aus Berlin Farbe bekennen. Beide Spiele verliefen dabei äußerst eng und spannend. Gegen den SHV spielten die SeaBulls u.a. gegen über 200 frenetisch anfeuernde Zuschauer und machten ihre Sache gut. So konnten sie die Ausfälle von vier nicht mitgereisten Spielern (Markhoff, Weinelt, Gentzsch, Schneider) kompensieren und lagen gegen den Gastgeber zunächst ständig in Führung, Halbzeitstand 13:10. Doch drei Minuten vor Spielende, drohte die Partie zu kippen (19:20). Ein 3:0 Lauf mit Toren von L. Hofmann, J. Hofmann und Schwabe brachte die Jungs jedoch zurück auf die Siegerstraße, Endstand 22:21. Nun kam das erste Endspiel an diesem Turnierwochenende, denn der Modus wollte es, dass die beiden Staffelersten vorzeitig Aufsteiger sind. Der Gegner hieß VfL Spandau. Mit dem Ziel vor Augen, auch im zweiten Spiel zu punkten, bestritten die SeaBulls nach nur einem Spiel Pause ihr nächstes Match, nun auch noch ohne den verletzungsbedingten Spielmacher Schwabe. Während die Offensivleistung sehr lobenswert war, zollte man in diesem Spiel den Temperaturen und dem Kräftezehrenden ersten Spiel in der Abwehr Tribut. Einen 6:10 Rückstand drehten die Seestädter in eine 15:14 Halbzeitführung. In den letzten zwanzig Spielminuten war es ein Kopf an Kopf Rennen. So legten die PSV-Jungs immer wieder ein Tor vor und der Gegner glich aus. Am Ende war es ein leistungsgerechtes Unentschieden beider Teams, Endstand 29:29 und die Seestädter waren für den direkten Aufstieg in die OOS auf Schützenhilfe angewiesen. Zu Hause in Plau angekommen, stand das Ergebnis SHV vs. VfL mit 18:20 fest und der PSV verpasste zunächst um ein Tor, ein 18:19 hätte gereicht, den ersten Matchball, so dass die Seestädter am Sonntag erneut nach Stralsund fahren mussten.
Abermals wurden zwei Spiele in Überkreuzvergleichen und unter Mitnahme der Punkte absolviert. Die Seestädter hatten damit zwei weitere Matchbälle. Erster Gegner war am späten Sonntagvormittag JSG Neukölln. Dem breiten Kader aus Plau am See, nun mit Markhoff und Schneider an Bord, stand eine dezimierte Mannschaft aus Berlin gegenüber. So galt es den Gegner auf keinen Fall zu unterschätzen, denn ohne Frage war eine gute Qualität in den Reihen der JSG-Spieler. Die höchste Führung beim 12:6 nach zwanzig Minuten war deshalb auch trügerisch. Spätestens beim Anschlusstreffer zum 17:16 (33.) und beim 19:19 Ausgleich (37.) war der Vorsprung aufgebraucht und eine spannende Schlussphase stand bevor. Angefeuert von den beiden MV-Teams aus Ribnitz und Stralsund übernahmen die Seestädter wieder das Spielgeschehen und beim 29:24, knapp zwei Minuten vor Spielende, war der Aufstieg perfekt, Endstand 29:25. Der Jubel auf Plauer Seite hielt sich zunächst in Grenzen. Einerseits musste noch ein weiteres Spiel gegen den Ribnitzer HV absolviert werden, andererseits waren die SeaBulls ganz schön geschlaucht. Das „Freundschaftsspiel“ gegen den RHV, am Ende bedeutungslos für die Turnierwertung, bot beiden Mannschaften nochmal die Möglichkeit, alle Spieler einzusetzen. Das war auch zwingend erforderlich, denn gleich ein halbes Dutzend Seabulls standen angeschlagen nicht mehr zur Verfügung, Endstand 33:29 für den Ribnitzer HV.
Diese Niederlage konnte jedoch die eindrucksvolle Qualibilanz von fünf Siegen, einem Remis und einer Niederlage auf dem Weg in die Oberliga Ostsee-Spree nicht trüben. So spielt im dritten Jahr in Folge eine weitere Plauer Mannschaft, anbei ausschließlich Spieler vom PSV, in der zwei höchsten Jugendliga Handball. Der Lohn einer Jahrelangen und kontinuierlichen Nachwuchsarbeit trägt einmal mehr Früchte. Fans und Zuschauer dürfen sich in der nächsten Saison wieder auf viele niveauvolle und intensive Handballspiele in der Klüschenberghalle in der OOS freuen. Am Ende eines langen Qualifikationsweges fanden sich Mannschaft sowie Trainer- und Betreuerstab am Sonntagabend noch zu einer gemütlichen Runde in einem Griechischen Restaurant der Seestadt ein und feierten gebührend den Erfolg.
Plauer SV: Maximilian Giede (Tor), Dennis Rescher (Tor), Tom Groth (Tor), Jakob Kruse, Lennard Hofmann, Jannes Hofmann, Yannick Herrmann, Felix Langmann, Lucas Schneider, Pepe Hartleb, Henning Tast, Marlin Weinelt, Fynn Schwabe, Michel Markhoff, Joshua Palasti, Max-Andre Thieme, Hugo Gentzsch, Arne Miebs