SeaBulls der mJA erkämpfen Remis zum Saisonauftakt in der Hauptstadt
3 min
10. Sept. 2023
Raimo Schwabe
Ein Auf und Ab erlebten Mannschaft, Fans und Trainerstab des Plauer SV beim Auftaktspiel in der Oberliga Ostsee-Spree beim VfV Spandau. Insbesondere in der ersten Spielhälfte sahen die Seestädter lange Zeit wie ein Sieger aus, waren am Ende mit dem Auswärtspunkt aber durchaus zufrieden.
Mit gutem Kader legten die SeaBulls los wie die Feuerwehr und profitierten zunächst von ihrer kompakten Abwehr. Da auch der Angriff überzeugte und von allen Positionen Torgefahr ausgestrahlt wurde, war die logische Konsequenz eine 4:8 Führung der Gäste (10. Minute). Der Gastgeber begegnete diesem Spielstand mit einer sehr harten und körperbetonten Spielweise, die bis zu diesem Zeitpunkt lediglich mit drei gelben Karten bestraft wurde. Da Intensität und Tempo des Spieles immer mehr zunahmen, wechselte der PSV nach der Anfangsviertelstunde (7:11) seine Startformation. Auffallend war, dass mit J. Hofmann, Palasti, Kruse und Co nun eine Truppe auf der Platte stand, die den Erfolg über Zweikämpfe suchte. In der Abwehr nach wie vor Sattelfest, sollte das eine Achillesferse bis zur Halbzeitpause sein. Denn einerseits fehlte mitunter das Zusammenspiel, anderseits musste jedes Tor mittlerweile hart erkämpft werden. Dazu kam, dass das Überzahlspiel der SeaBulls an diesem Tag zu uneffektiv war. Nichts desto trotz wurde der Vorsprung behauptet und die Seestädter gingen mit einer 11:15 Halbzeitführung in die Kabine.
Hier wurde insbesondere das Abwehrverhalten gelobt und mehr spielerische Akzente eingefordert. Nun wieder mit L. Hofmann, Markhoff und Schwabe im Rückraum spielend, war dieses Unterfangen in der zweiten Spielhälfte vergleichsweise schwerer. Von einer noch aggressiver und offensiver verteidigenden Heimmannschaft, mitunter an der Grenze des erlaubten, ließen sich die Seestädter zunächst beeindrucken und spätestens beim 16:17 in der 37. Minute war der Vorsprung aufgebraucht. Nun Begann ein offener Schlagabtausch und der Kampf bestimmte die Partie. Dass mit Hartleb und Palasti zwei Spieler in der Schlussphase verletzungsbedingt ausfielen, zeigte auch in der PSV-Abwehr Wirkung. So gelang es nur noch phasenweise die Durchschlagskraft des Gegners im Rückraum zu stoppen und Giede im Plauer Tor sah sich immer wieder freien Würfen gegenüber. Die logische Konsequenz war die erstmalige Gastgeberführung in der 45. Minute (22:20) und die Schlussviertelstunde wurde eingeläutet. Diese war an Dramatik und Spannung kaum zu überbieten. Erst wurde der PSV-Mannschaft ein nicht alltäglicher Strafwurf zugesprochen, denn das Wettkampfgericht hatte mitten im Konter der SeaBulls eine Auszeit gedrückt, zahlreiche Zeitstrafen auf beiden Seiten, eine rote Karte und ein Strafwurf nach dem Schlusspfiff rundeten die Crunchtime vor gut 100 Zuschauern ab. Dabei hatten die Seestädter diesen Nervenkitzel gar nicht nötig. Denn beim 23:25 und 24:26 hatten sie gleich zwei Mal die Chance, sogar auf drei Tore davonzuziehen. Am Ende sah sich aber der Gastgeber in der Poleposition und hatte beim 28:27, knapp eine Minute vor Ende, nicht nur Auszeit und Ballbesitz, sondern zugleich die Chance, alles klar zu machen. Doch mit dem Glück des Tüchtigen, Manndeckung und Wurffalle, kam der PSV nochmal in Ballbesitz und sah sich acht Sekunden vor Spielende im Angriff. Nach einer weiteren Auszeit der Gäste und einem Stoppfoul, schnappte sich Schwabe geistesgegenwärtigen den Ball und wurde bei der Ausführung des Freiwurfs behindert. Diese Aktion hatte einen Strafwurf zur Folge, den ein herausragender L. Hofmann eiskalt zu einem leistungsgerechten 28:28 Unentschieden verwandelte.
So konnten und mussten die SeaBulls am Ende mit diesem Remis zufrieden sein und jubelten über diesen ersten Punktgewinn in der Oberliga Ostsee-Spree zum Saisonauftakt. Nächsten Sonnabend kommt ein ähnliches Kaliber nach Plau am See. Um 15.30 Uhr empfangen die SeaBulls die ambitionierte Mannschaft von BW 90 Berlin in der Klüschenberghalle und sind nicht chancenlos.
Plauer: Giede (Tor), Rescher (Tor), Thieme (1), Palasti, Markhoff (5), L. Hofmann (11), Schwabe (2), Hartleb (1), Miebs, Kruse, Herrmann, J. Hofmann (2), Tast, Langmann (6)
Zeitstrafen: Spandau 9x + 1x rote Karte und Plau 5x
7‑Meter: Spandau 2⁄1 und Plau 5/5
Zuschauer: 120