SeaB­ulls der B1 mit furiosem 32:33 Auswärtssieg beim Tabel­len­führer der OOS

3 min

28. Nov. 2021

Raimo Schwabe

Spielszene B1 Auswärtsspiel NARVA
Spielszene B1 Auswärtsspiel NARVA

Ein­mal mehr trat­en die SeaB­ulls der mJB1 vom Plauer SV ein Auswärtsspiel in der Haupt­stadt Berlin an. Nach den Siegen beim Vfl Licht­en­rade (36:38) und bei SG AC/​Eintracht Berlin (23:31), sollte es der dritte Stre­ich wer­den, der allen Beteiligten noch lange in Erin­nerung bleiben wird. Die Rollen vor der Par­tie waren näm­lich klar verteilt. Nach der Hin­spiel­nieder­lage waren die SeaB­ulls beim ambi­tion­ierten und ungeschla­ge­nen Lig­akon­tra­hen­ten nur Außen­seit­er. Bis auf Kruse in Best­be­set­zung antre­tend, woll­ten die Seestädter nichts desto trotz eine ordentliche Par­tie abliefern und das Spiel lange offen hal­ten. Das gelang über weite Streck­en der Par­tie, wobei ein furios­er Schlussspurt am Ende sog­ar vor­wei­h­nachtliche Stim­mungen in den PSV Rei­hen aufkom­men ließ.

Das erste Tor im Spiel warf der Favorit aus der Haupt­stadt (1:0). Es sollte in der gesamten ersten Hal­bzeit jedoch die einzige Führung der Par­tie bleiben, denn for­t­an ris­sen die Gäste das Spiel an sich. Dabei überzeugte ins­beson­dere die 6:0 Abwehr, die den dynamis­chen Angriff­sspiel­ern des Gast­ge­bers zunächst immer wieder die Gren­zen aufzeigte und mit hohem Ein­satz ein Boll­w­erk formierte. So musste sich der Tabel­len­führer jedes Tor hart erkämpfen und sah sich bei den Zwis­chen­stän­den von 2:3 und 5:6 mit einem Tor in Rück­stand. Auch die Zeit­strafen gegen J. Hof­mann und M. Mark­hoff, gle­ichbe­deu­tend mit einem vier Minuten dauern­den Unterzahlspiel, ließen die Par­tie nicht kip­pen (7:9). Das war u.a. ein­er guten Spielführung von F. Schwabe im Angriff zu ver­danken, dem es immer wieder gelang, Ruhe ins Spiel zu brin­gen und die Außen mit gutem Passspiel zu bedi­enen. Von allen Posi­tio­nen Torge­fahr ausstrahlend, anbei eine gute Tor­wur­f­ef­fek­tiv­ität, hiel­ten der Tabel­len­zweite so den Lig­akrö­sus in Schach und behauptete die Tabel­len­führung über die Spiel­stände von 9:12 und 11:13, Hal­bzeit­stand 14:15.

Diesen Teil­er­folg woll­ten die SeaB­ulls in Spiel­hälfte zwei möglichst lange behaupten. Doch bis auf die let­zte Führung zum 15:16, sahen sich die Gäste wüten­den Angrif­f­en des Geg­n­ers aus­ge­set­zt. Immer wieder und immer mehr gelang es dem Gast­ge­ber, Lück­en in der Abwehr zu find­en und Tor­chan­cen zu kreieren. Ins­beson­dere der Auf­baus­piel­er des Gast­ge­bers, am Ende dreizehn Tore, war nicht zu stop­pen. Im Allein­gang läutete er qua­si die Spiel­wende aus NAR­VA Sicht ein und beförderte den Tabel­len­führer auf die Siegerstraße. So wuchs der Vor­sprung des Favoriten Tor um Tor an. Bis zum 24:20 in der 37. Spielminute waren die Seestädter dabei noch in Schlagdis­tanz, sahen sich aber mit eini­gen Zeit­strafen und vergebe­nen Tor­chan­cen ziem­lich aus­sicht­s­los auf der Ver­lier­erstraße. Ein nach wie vor akzept­abler 30:24 (41:13) Rück­stand, knapp neun Minuten vor Spie­lende, läutete dann eine aus Plauer Sicht grandiose Schlussphase ein. 

Inner­halb von 150 Sekun­den verkürzten die SeaB­ulls auf 31:28 (43:43), nutzten die Schwächep­hase des Geg­n­ers gnaden­los aus und waren wieder in der Par­tie. Sichtlich nervös fab­rizierte der Tabel­len­führer nun Fehler am Fließband. Dazu kam Giede im PSV Kas­ten, der das Tor ver­nagelte und die Hof­mann Zwill­inge, die eiskalt ihre Tor­chan­cen ver­wan­del­ten. Beim 31:32 (49:15) war das Match endgültig gedreht und ein Punk­t­gewinn in greif­bar­er Nähe. J. Palasti war es am Ende vor­be­hal­ten, den vielumjubel­ten Siegtr­e­f­fer zum 32:33 wenige Sekun­den vor Spie­lende zu erzielen. 

Der Haupt­stadt­geg­n­er war nach Spie­lende fas­sungs­los und kon­stern­iert zugle­ich. Die SeaB­ulls feierten ihren drit­ten Auswärtssieg im drit­ten Auswärtsspiel der Sai­son in Berlin mit ein­er unglaublichen Moral. Hitch­cock hätte kein besseres Drehbuch schreiben kön­nen, als die let­zten zehn Spielminuten. Auch wenn nicht alle Spiel­er in diesem Thriller zum Ein­satz kamen, waren der Teamgeist, mannschaftliche Geschlossen­heit und ein biss­chen For­tu­na die Gründe für den Auswärtssieg beim Koop­er­a­tionspart­ner der Füchse Berlin. Ver­gold­en kön­nen sich die PSV Jungs diesen Sieg mit dem näch­sten Heim­spiel am 04.12.2021 gegen Lig­akon­tra­hent VFl Licht­en­rade. Stand heute, find­et dieses Spiel statt. Ein ein­fach­er Sieg würde reichen, um die Tabel­len­führung der Staffel A in der OOS zu übernehmen. 

Plauer SV: Giede (Tor), Brand (Tor), Müller (6), Schwabe (1), Agar­ius, L. Hof­mann (7), Weinelt (6), Palasti (2), Mark­hoff (3), Gentzsch, J. Hof­mann (8), Langmann

Zeit­strafen: Berlin 3x, Plau 5x

Strafwürfe: Berlin 76, Plau 76