Ritt auf der Rasierklinge endet für SeaBulls der mJA erneut Remis
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17. Sept. 2023
Raimo Schwabe
Einmal mehr boten die SeaBulls der mJA vom Plauer SV im ersten Heimspiel in der Oberliga Ostsee-Spree ein äußerst spannendes Match und trotzten dem Favoriten BW 90 Berlin ein 24:24 Unentschieden in der heimischen KLüschenberghalle ab.
Trotz vergleichsweisen großen Kaders, beklagte der Gastgeber schon im Vorfeld der Partie Verletzungssorgen, resultierend aus dem letzten Auswärtsspiel. So waren Langmann und Hartleb angeschlagen und Palasti erst gar nicht mit von der Partie. Dazu kam ab der dritten Spielminute noch Shooter Markhoff, der unglücklich wegrutschte und nicht mehr spielfähig war. Mit Schwabe machte ein weiterer angeschlagener Spieler das halbe Dutzend fast voll und trotzdem entwickelte sich ein spannendes und ausgeglichenes Spiel, welches die gut 100 Zuschauer nicht so schnell vergessen werden.
Gut eingestellt auf die offensive Gästeabwehr begegneten die SeaBulls dem Tempohandball der Blau Weißen in der ersten Spielhälfte mit Kampf, Einsatz und Spielwitz und kreierten immer wieder Torchancen. Einem 2:3 Rückstand in der 4. Minute folgte ein erster Lauf und beim 10:7 (17.) setzten sich die Hausherren auf drei Tore ab. Einem Zwischenspurt des Favoriten (11:11) konterten die PSV-Jungs mit angesagten Spielzügen und sehenswerten Toren von den Außenpositionen, Halbzeitstand 17:13.
Währenddessen die dünne Personaldecke im Rückraum der SeaBulls in der ersten Spielhälfte noch gut kompensiert werden konnte, wurde es in der zweiten Spielhälfte immer problematischer, erfolgreich im Angriff zu spielen. So bestimmten beide Abwehrreihen mit starken Torhüterparaden zusehends die Partie und die zwischenzeitliche 18:13 Führung der Seestädter war mit einem Zwischenspurt der Hauptstädter, zwanzig Minuten vor Spielende, egalisiert (19:19). Maximilian Giede im Plauer Kasten lief dabei zu Höchstform auf und läutete die Schlussviertelstunde ein, wobei die Schiedsrichter immer mehr im Fokus standen. Fast jeder Pfiff und jeder Zweikampf waren enge Entscheidungen, denn beide Mannschaften wollten unbedingt den Sieg. So schlug das Pendel einmal zu Gunsten der Gäste aus (20:21), dann wieder zu Gunsten des Gastgebers (22:21, 23:22), der das Unterzahlspiel in den Schlussminuten gut kompensierte. Beim 24:23 in der 59. Minute (58.40) hatten die Hausherren die ganz große Chance, mit einem Konter auf zwei Tore davonzuziehen. Leider wurde auch diese Chance, wie viele gute Chancen zuvor, vergeben und die Gäste besprachen nach ihrer letzten Auszeit die Szenerie. Ein Strafwurf zum leistungsgerechten 24:24 Remis beendete eine wilde und spannende Schlussphase, deren Drehbuch einmal mehr Alfred Hitchcock geschrieben haben könnte.
Im Plauer Lager wertet man diesen Punkt als einen weiteren Erfolg. Auch wenn mehr möglich war, hat man angesichts der Personallage und des ambitionierten Gegners seine Ligatauglichkeit unter Beweis gestellt. Am kommenden Wochenende fahren die Seestädter ins Brandenburgische zum HSV Wildau, bevor in den nächsten beiden Heimspielen die Meisterschaftsfavoriten SG Vorpommern und NARVA Berlin in der Klüschenberghalle zu Gast sind.
Plauer SV: Giede (Tor), Rescher (Tor), Groth (Tor), Markhoff (1), L. Hofmann (11), Schwabe (4), Hartleb, Schneider, Thieme (3), Miebs, Kruse, Herrmann, J. Hofmann (1), Tast, Langmann (4)