MJA verliert nach großem Kampf in Bützow
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23. Okt. 2022
Raimo Schwabe
Währenddessen in vielen anderen Ligen Mecklenburg-Vorpommerns die Saison auf Hochtouren läuft, müssen sich alle Mannschaften der neu gegründeten „Landesliga“ in der Altersklasse mJA lange in Geduld üben, bevor sie überhaupt ein Punktspiel absolvieren dürfen. Motivation und Rhythmus diesbezüglich sehen anders aus, darüber sind sich fast alle Trainer dieser Altersklasse einig. Schuld sind einerseits der kurzfristige Rückzug von gleich vier Mannschaften dieser Altersklasse Anfang September, andererseits aber auch die Tatsache, dass der Verband es ablehnt, kurzfristig eine eingleisige Liga mit neun Mannschaften zu bilden. Das stößt beim Gros der Mannschaften und Trainer auf Unverständnis und führt zu einem unregelmäßigen und unbefriedigend Spielbetrieb.
So ist jedes Punktspiel ein Festtag. Für das Spitzenspiel in der Landesliga West, TSV Bützow vs. Plauer SV, war es der zweite Festtag, demzufolge das jeweils zweite Saisonspiel. Nach hohen Auftaktsiegen gegen die Ligakontrahenten aus Wittenburg (PSV) und aus Hagenow (TSV), begegneten sich in Bützow zwei Teams auf Augenhöhe und lieferten über die volle Spielzeit einen tollen Fight ab. Beide Mannschaften traten dabei mit vollen Kadern an und waren hoch motiviert.
Die Gäste aus Plau erwischten den besseren Start und gingen mit 0:2 in Führung. Mit ihrer offensiven Abwehrformation beeindruckten sie den Gegner und kauften dem Gegner den Schneid ab. So brauchte der TSV gut zwanzig Spielminuten, um in die Partie zu finden und sah sich bis zum 9:11 im Rückstand. Die SeaBulls vom PSV müssen sich bis zu diesem Zwischenstand den Vorwurf gefallen lassen, nicht mehr aus ihrer spielerischen Überlegenheit gemacht zu haben. Insbesondere über die Außenpositionen lief an diesem Tag nicht viel zusammen. Ein Tor über die gesamte Spielzeit ist einfach zu wenig. Ein Bruch im Plauer Spiel war knapp zehn Minuten vor dem Halbzeitpfiff unverkennbar. Geschockt von der unsportlichen und brutalen Vorgehensweise eines Bützower Spielers gegen L. Hofmann an der Mittellinie, verbunden mit einer Blauen Karte und Spielsperre, waren die SeaBulls zunächst konsterniert. Erstrecht L. Hofmann, der nach dem „Angriff“ auch mit einer Zwei-Minuten-Strafe vom Platz gestellt wurde. So kippte die Partie bis zur Halbzeit und Plau kassierte quasi mit dem Schlusspfiff ein 15:14.
In einer sehr intensiven zweiten Spielhälfte sahen sich die Seestädter fortan immer knapp im Rückstand. Allen voran riss J. Hofmann mit einem tollen Spiel jedoch seine Mitspieler mit. Über die Spielstände von 18:18, 23:22 und 26:24 war die Partie bis zum Schluss offen. Insbesondere in dieser Spielphase hätten die SeaBulls ihre numerische Überlegenheit besser nutzen müssen. Doch einmal mehr konnten sie ein Überzahlspiel nicht gewinnen. Zu allem Überfluss kassierte Karst, knapp zwei Minuten vor Spielende, eine überzogene Zeitstrafe. So setzen die PSV Jungs alles auf eine Karte und gingen trotz Unterzahl zu einer offenen Deckung über. Mehr als der Anschluss zum 28:26 gelang jedoch nicht, Endstand 29:27 für den TSV.
Nach einem spannenden Spielverlauf und großem Kampf verloren die SeaBulls vom Plauer SV etwas unglücklich. Dier Achillesfersen waren jedoch schnell ausgemacht und der Blick ist nach vorne gerichtet. Der dritte Festtag in dieser ungewissen und kurzweiligen Saison wartet schon mit dem Auswärtsspiel am 05.11.2022 in Wittenburg.
Plauer SV: Rescher (Tor), Grabow (Tor), Droste, Kruse (2), Langmann (1), J. Hofmann (16), Herrmann (1), Kremp, Hartleb (1), Tast, L. Hofmann (6), Schneider, Karst