Angriffspower der mJA sichert Heimsieg gegen Ligakrösus und Endspiel um die Landesmeisterschaft
2 min
23. Apr. 2023
Raimo Schwabe

Die SeaBulls der mJA vom Plauer SV sind drauf und dran, für eine kleine Sensation zu sorgen. Als gemeldeter Bezirksligist und zudem noch im jüngeren Jahrgang, anbei eine Vielzahl von B‑Jugendspielern, rollen sie das Feld in der Finalrunde der MV-Liga nach nunmehr drei Siegen am Stück von hinten auf und haben es tatsächlich in der eigenen Hand, die Landesmeisterschaft 2023/2024 zu gewinnen. Lange hat man im Plauer Lager darüber nicht wirklich gesprochen, aber spätestens nach dem Heimsieg gegen Ligakrösus HV Altentreptow am vergangenen Sonnabend und nur noch einem ausstehenden Spiel gegen den gleichen Gegner, wollen sie das Double holen.
So standen sich in der gut besuchten Klüschenberghalle zwei Titelträger gegenüber und Zuschauer und Fans beider Lager waren über den Ausgang der Partie, Bezirksmeister BHV West vs. Bezirksmeister BHV Ost, sehr gespannt. Beide Mannschaften traten dabei nahezu in Bestbesetzung an. Ein hohes Tempo und eine hohe Intensität bestimmten weite Strecken der Partie. Die SeaBulls begegneten der Durchschlagskraft und der körperlichen Überlegenheit des Gegners mit einer offensiven Abwehrformation über die gesamte Spielzeit. Mit großem kämpferischem Einsatz hielt man die Gäste so vom Tor fern und kreierte im schnellen Umkehrspiel einige einfache Tore. Auch wenn der Ligakrösus kurzzeitig in Führung lag (0:1, 2:3), zeigten Spielanlage und Taktik schon bald Wirkung und die Seestädter bestimmten mehr und mehr die Partie. Sehr lobenswert war insbesondere die Angriffsleistung, denn auch wenn das Abwehrbollwerk der Gäste unüberwindbar erschien, stießen die SeaBulls, allen voran die Hofmänner und Spielmacher Kruse, immer wieder in die Lücken und netzten erfolgreich ein. Über die Spielstände von 4:3, 7:5 und 12:8 baute man so die Führung Tor um Tor aus. Nach gut einer Viertelstunde kam dann die „zweite Sieben“ zum Einsatz und auch dieser Anzug passte. Nun waren es Markhoff, Schwabe und Palasti, die im Rückraum Akzente setzten und eine 16:11 (23.) Führung erzielten. Als die Wurfeffektivität am Ende der ersten Spielhälfte jedoch nachließ, konnten die Gäste Ergebniskosmetik betreiben, Halbzeitstand 20:17.
Über weite Strecken der zweiten Spielhälfte bestimmten die Seestädter das Spielgeschehen und spätesten beim Spielstand von 27:21 und der roten Karte gegen den Shooter der Gäste, war ein Heimsieg fest im Visier. So fabrizierten die Seestädter ein wahres Angriffsfeuerwerk und spielten in Angriff und Abwehr am oberen Level. Mit dem 33:24 in der 44. Minute war der höchste Vorsprung und eine vermeintliche Vorentscheidung erzielt. Auch beim 39:32 in der 55. Minute sah alles nach einem klaren Heimsieg aus, so dass einmal mehr alle Spieler zum Einsatz kommen konnten. Völlig grundlos kippte die Partie jedoch in den Schlussminuten. Vier technische Fehler, ein verworfener Siebenmeter und zwei vergebene Torchancen machten in einer Tempohatz die Partie nochmal unnötig spannend. Am Ende konnte der Tabellenführer, eine SG aus Spielern aus Neubrandenburg und Altentreptow, aber nur Ergebniskosmetik betreiben und die SeaBulls einen 39:37 Heimsieg feiern.
Lob und Anerkennung überwogen die Partie. Kritikpunkte waren lediglich die Schlussminuten und die Wurfeffektivität von den Außenpositionen. Mit einer ähnlichen kämpferischen und spielerischen Leistung wollen die SeaBulls nächsten Sonnabend ernsthaft um die Landesmeisterschaft mitspielen und hoffen auf zahlreiche Unterstützung aus dem eigene Lager, wenn um 14.00 Uhr das Rückspiel in Altentreptow angepfiffen wird. Symbolcharakter am Ende der Partie hatte die Übergabe der Goldmedaillen für die Bezirksmeisterschaft der mJA 2023/2024 durch die BlackBulls.
Plauer SV: Rescher (Tor), Giede (Tor), Markhoff (3), Weinelt (2), Palasti, Schwabe (6), Kruse (4), Langmann (5), J. Hofmann (5), Herrmann (2), Hartleb (4), Tast, L. Hofmann (8), Schneider