SeaBulls der mJA vom Plauer SV mit Erfolgsgeschichte zur Landesmeisterschaft 2024/2025
4 min
13. Apr. 2025
Raimo Schwabe

„Im Kindergarten, im Kindergarten, da fangen alle mal als kleine Leute an und wenn sie groß sind, fragen sie sich irgendwann, wie nur die Zeit so schnell vergehen kann.“ Diese Worte aus einem Kinderlied von Rolf Zuchowski, passt auf eine Vielzahl von Sportvereinen in MV, die erfolgreiche Kinder- und Jugendarbeit leisten, so auch auf die Erfolgsgeschichte der mJA vom Plauer SV, die in der Saison 2024/2025 erstmalig Landesmeister geworden ist. Nach fünfzehn Jahren geht ein Teil der mittlerweile erwachsenen Jungs nun seine eigenen Wege und blickt auf eine schöne und erfolgreiche Zeit beim Plauer SV/ Handball zurück.
Die Erfolgsgeschichte der Seestädter begann bei vielen Jungs in der Krümelsportgruppe des Plauer SV, wo sie mit drei Jahren erstmalig die Sportbühne betraten und das Sport ABC erlernten. Erste sportliche Höhepunkte und Wettkämpfe waren das Sportfest für kleine Detektive und das Sportmännchen.
Das sportliche Interesse mittlerweile mehr als geweckt, war der „Eignungstest“ Fit für die Schule kein Problem und spätestens mit der Einschulung entschied sich das Gros der Eltern und Kinder, der Handballabteilung des Plauer SV treu zu bleiben und dem kleinen runden Leder hinterher zu laufen. Mittlerweile waren schon gut drei Jahre vergangen und Handballtraining bzw. Wettkämpfe gestalteten die Freizeit der Kinder herausfordernd und abwechslungsreich. In erster Linie sind hierfür die Minispielfeste und Minihandballturniere zu nennen. Die Seestädter, als eingeschweißte Truppe, bestritten die Wettkämpfe ziemlich erfolgreich und errangen zahlreiche Pokalsiege und Medaillen. Hervorzuheben sind hierbei die Siege beim Minihandballturnier in Rostock, wo sich die Jungs mit Mannschaften aus ganz MV messen durften. Mit viel Selbstvertrauen im Gepäck, wagten Trainer, Eltern und Kinder, den Sprung nach Berlin, wo in der F‑, E, D- und B‑Jugend der Füchse Cup viermal gewonnen werden konnte und auch überregional für Furore gesorgt wurde. Mittlerweile war die PSV-Truppe auch landesweit zu einer konkurrenzfähigen und erfolgreichen Handballmannschaft herangereift. Dreimaliges Training, viele Wettkämpfe, gemeinsame Abschlüsse und Events schweißten die Mannschaft zusammen. Neben Eigenwerbung mit Trikottagen und Tagen des Handballsports auf Vereinsebene, war ein weiterer Höhepunkt die Veranstaltung HANDBALLSTARS GO SCOOL, an der die Jungs teilnehmen konnten. Aber auch die Vorrunden und Endrunden zur Landesmeisterschaft in den Altersklassen E- und D‑Jugend, seiner Zeit absolute Höhepunkte am Saisonende, bleiben unvergessen. Gegen starke Konkurrenz aus dem eigenen Bundesland reichte es für Teilnahmen in der D‑Jugend und für eine Bronzemedaille in der E‑Jugend. Die erfolgreiche Präsentation auf Landesebene blieb den Leistungszentren nicht unverborgen, so dass die Bullis vom PSV das Privileg hatten, immer wieder an Leistungsvergleichen, so zum Beispiel beim Stiere Cup, teilzunehmen und u.a. gegen Mannschaften aus Flensburg, Magdeburg, Eisenach oder Hamburg zu spielen.
So langsam ging die Grundschulzeit vorbei und neben dem normalen Trainings- und Wettkampfbetrieb machte die Mannschaft mit dem Schulsportwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ Bekanntschaft. Auch hier präsentierten sich die Jungs konkurrenzfähig und erkämpften einen zweiten und einen dritten Platz auf Landesebene und machten es den Sportgymnasien schwer, mitunter unangenehm. In Erinnerung bleibt dabei das Finale gegen das CJD Rostock, welches mit einem Tor verloren wurde. Die Reise der Gallier vom PSV wurde 2020 durch Corona unterbrochen. Nun waren andere Qualitäten gefragt, um die Mannschaft zusammenzuhalten. Im Plauer SV gab es diesbezüglich viele Ideen, Kreativität und Engagement, um diese fast drei Jahre zu umschiffen. So wurden u.a. eine vereinsinterne Laufchallenge, der Laufwettbewerb „Bulls Running“, „Around the Sea“, ein Triathlon und vieles mehr organisiert. Diese Aktivitäten machten die Runde, weshalb der PSV 2022 auch das Landesfinale „Sterne des Sports“ erreicht hatte und ausgezeichnet wurde.
Im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen überstand die Handballabteilung des Plauer SV Corona relativ unbeschadet und konnte trotz unregelmäßigen, coronabedingten Trainings- und Spielbetriebs, spätesten in der B‑Jugend wieder durchstarten und aus dem Vollen schöpfen. So wurde das Training wieder von Outdoor, mittlerweile hatten die Handballer die Sportanlagen in Quetzin für das Vereinstraining hergerichtet, auf Indoor verlegt. In der vorletzten Jugendaltersklasse begann eine weitere Erfolgsgeschichte der Jungs. Gut vorbereitet, wagten sie nämlich den Schritt auf die ganz große Bühne des Handballsports und nahmen für drei Jahre den Spielbetrieb in der zweit höchsten Spielklasse, der Oberliga Ostsee-Spree, auf. Gespickt mit einigen Auswahlspielern, die der PSV hervorbrachte, waren die SeaBulls vom Plauer SV mehr als konkurrenzfähig und schlugen sich im Konzert der Großen hervorragend. Die Erfolgsgeschichte blieb vielen Leistungsvereinen nicht unverborgen. Mit Willi Schulz hat ein Spieler die Chance genutzt, Leistungshandball zu spielen. Alle anderen Spieler füllten bei ihren Heimspielen die Klüschenberghalle und spielten auch überregional sehr erfolgreich. So konnte der PSV in der Regionalliga spielerisch und kämpferisch überzeugen und mit 3x Platz fünf die Spielklasse souverän halten. Legendär und unvergessen sind dabei der Heimsieg gegen den LHC Cottbus und das Remis gegen die Füchse Berlin.
Mit letzter Kraftanstrengung formierte der Plauer SV auch für die Saison 2024/2025 eine schlagkräftige A‑Jugend. Das ist kein Selbstläufer und Selbstverständnis, in einer solchen strukturschwachen Region wie Plau am See und Umgebung, überhaupt eine solche Altersklasse zu bilden. Ausbildung, Beruf und Schule haben nämlich Priorität. Und trotzdem konnte die Erfolgsgeschichte beim Plauer SV in der Saison 2024/2025 zu Ende geschrieben werden und das ausschließlich mit Plauer Jungs. Im letzten Heimspiel gegen den Ribnitzer HV schafften die SeaBulls mit ihrem 15er Kader nicht nur einen 45:31 Heimsieg, sondern erzielten souverän die Landesmeisterschaft. Herzlichen Glückwunsch. Ein Dank gilt an dieser Stelle auch dem Verein, der die Mannschaft und den erfolgreichen Trainings- und Wettkampfbetrieb finanziell unterstützte. Ein Dank gilt den vielen Sponsoren und auch den Eltern, die diese Erfolgsgeschichte möglich machten. Zu guter Letzt auch ein Dankeschön an die Trainer und Betreuer dieser Mannschaft, die vom Kindergarten an dabei waren und mitgeholfen haben, die Kinder groß zu bekommen.
Foto Landesmeisterschaft mJA 2024/2025
Hintere Reihe von links nach rechts Joshua Palasti, Maximilian Giede, Arne Miebs, Michel Markhoff, Max-Andre Thieme, Felix Böning, Neo Steinweg, Fynn Schwabe, Raimo Schwabe (Trainer)
Vordere Reihe von links nach rechts Isabell Hintze (Trainerin), Til Stemmwedel, Emil Stojke, Menan Nasan, Yannick Noah, Kris Swiatlak, Theo Bull, Fritz Bull,